Im Kampf gegen Krankheitserreger sucht die Wissenschaft immer nach neuen Antibiotika.

Eine vielversprechende Quelle für neue Wirkstoffe hat ein Forschungsteam der Oregon State University in den USA entdeckt. Die Forschenden haben festgestellt, dass die schleimige Schutzschicht von Fischen Substanzen mit antibiotischer Wirkung enthält. Diese werden nicht von den Fischen produziert, sondern von Bakterien, die im Schleim leben. Den Forschenden gelang es, 47 unterschiedliche Bakterienstämme aus der Schutzschicht zu isolieren und deren Wirkung gegen Krankheitserreger zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass fünf von ihnen multiresistente Erreger der Sorte Staphylococcus aureus stark hemmten, drei Extrakte wirkten gegen den Pilz Candida albicans - beide machen Patienten Probleme.

Unklar ist noch, ob die gefundenen Bakterien immer in der Schutzschicht der Fische vorkommen oder ob sie aus der Umwelt stammten und nur zufällig darin enthalten waren. Die Suche nach neuen Quellen für Antibiotika wird immer wichtiger, weil viele Krankheitserreger inzwischen Resistenzen gegen herkömmliche Wirkstoffe gebildet haben.

Die Erkenntnisse haben die Forschenden auf einem Treffen der American Chemical Society in Orlando präsentiert.