Menschen mit Sehbehinderung können oft nicht über Memes im Netz lachen. Das liegt daran, dass ihr Screenreader die Kombi aus Bild und Text nicht entziffern kann.

Grund dafür ist unter anderem, dass Memes meistens in sozialen Netzwerken geteilt werden, wo es oft aufwendig ist, einen Alternativtext für Sehbehinderte zu hinterlegen. Ein Forschungsteam aus den USA hat jetzt eine Methode entwickelt, die Sehbehinderten den Inhalt von Memes beschreibt. Eine Bilderkennung identifiziert das Bild, sei es eine Berühmtheit, ein schreiendes Baby oder ein Bus, der in einem Erdloch verschwindet. Eine optische Texterkennung entziffert dann die Buchstaben, die das Bild überlagern. Dann liefert das System einen Vorschlag für einen Alternativtext. Dessen Qualität hängt laut den Forschenden auch davon ab, wie subtil der Humor des Memes ist. Je subtiler, desto schwerer hat es die Software mit der Interpretation.

Die Forschenden wollen soziale Netzwerke wie Twitter dazu bringen, ihre Technologie zu nutzen. Sie sagen, dass von neun Millionen analysierten Tweets nur 0,1 Prozent einen Alternativtext für Menschen mit Sehbehinderung hatten.