Phantomschmerzen sind ein Phänomen, das es eigentlich gar nicht geben dürfte: Es geht um Schmerzen in Gliedmaßen, die es nicht mehr gibt.
Dennoch treten sie bei Amputierten gar nicht so selten auf und können ihnen das Leben schwer machen. Ein schwedischer Wissenschaftler hat eine neue Theorie entwickelt, wie solche Phantomschmerzen zustande kommen könnten, nachzulesen im Fachmagazin Frontiers in Neurology.
Er schreibt: Wenn ein Arm oder ein Bein amputiert wird, werden die zuständigen Bereiche im Gehirn sozusagen arbeitslos. "Arbeitslos" bedeutet aber unter Nervenzellen keineswegs, dass sie gar keine Signale abgeben. Normalerweise ist das eine Art Hintergrundrauschen und wird auch vom Gehirn genau so interpretiert. Bei Amputierten aber kann es der Theorie nach sein, dass so ein Zufalls-Signal mit einem Signal der Schmerzwahrnehmung zusammenfällt. Weil aus dem Bereich für die amputierte Gliedmaße ja normalerweise nicht so viel kommt, besteht die Gefahr, dass beide Signale zusammen überinterpretiert werden - was beim Patienten als Schmerz ankommt.
