Neurologie

Gehirn trennt zwischen geschriebener und gesprochener Sprache

Sprechen und Schreiben hat zwar beides mit Sprache zu tun - findet in unserem Gehirn aber in unabhängigen Bereichen statt.

Und zwar nicht nur, wenn es darum geht, Hand oder Mund zu bewegen, sondern auch, wenn wir Wörter bilden. Das haben US-Forscher an der Johns Hopkins Universität in Baltimore jetzt herausgefunden. Im Fachblatt Psychological Science schreiben sie, dass im Gehirn der Bereich für gesprochene Sprache beschädigt sein kann, der für geschriebene Sprache aber nicht. Das haben die Forscher bei Schlaganfallpatienten beobachtet. Im Resultat können einige von denen zwar keine grammatikalisch korrekten Sätze sprechen, sie aber trotzdem richtig schreiben. Beispiel: Sie schrieben richtig: "Der Junge geht", sagten aber falsch: "Der Junge gegangen".

Das Phänomen gab es auch umgedreht. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Schreib- und Sprechsprache neurologisch nicht zwangsläufig voneinander abhängen.