Forschende von der Uni Göteborg und vom Alfred-Wegener-Institut gehen jetzt aber davon aus, dass ein Teil des Methans im Meer geblieben ist. Sie schreiben im Fachjournal Scientific Reports, dass sie Mess-Daten aus der Woche nach den Explosionen ausgewertet haben. Auf dieser Basis schätzen sie, dass zwischen 10.000 und 50.000 Tonnen Methan im Meer geblieben sind. Je nach Schätzung wären das zwischen rund einem und mehr als drei Vierteln der insgesamt freigesetzten Menge. Es bleibt also eine Unsicherheit. Eine frühere Studie von chinesischen Forschenden war schon zu dem Ergebnis gekommen, dass die Folgen der Nordstream-Explosionen fürs Klima eher klein sein dürften - weil anderswo viel mehr Methan ausgestoßen wird, etwa von der Öl- und Gas-Industrie. Aber auch das Methan im Meer könnte Folgen haben. Eine gewisse Menge ist zwar normal, es ist aber noch nicht klar, welche Auswirkungen die höheren Methan-Werte in der Ostsee auf die Meerestiere hatten und haben.
Als im vorletzten September die Ostsee-Pipelines Nordstream 1 und 2 explodierten, gab es auch die Sorge, dass dadurch viel klimaschädliches Methan in die Atmosphäre kommt.
