Jugendämter diskriminieren Väter
Wenn in Norwegen eine Mutter süchtig ist oder psychische Probleme hat, dann kriegt sie vom Jugendamt Unterstützung, damit sie sich weiter um ihre Kinder kümmern kann.
Bei einem kranken oder süchtigen Vater unternimmt das Jugendamt gar nichts, oder es verlangt, dass er im Interesse seiner Kinder zu Hause auszieht. Das hat eine Sozialarbeiterin in ihrer Doktorarbeit festgestellt. Für ihre Studie sprach sie mit den Sozialarbeitern vom norwegischen Jugendamt, aber auch mit betroffenen Eltern. Sie kommt zu dem Schluss: Eltern werden vom Jugendamt nicht gleich behandelt. Für viele Väter bedeutet das, dass sie zum Beispiel nicht informiert werden, wenn ihre Ex-Frau oder Partnerin krank wird und das Jugendamt einschreitet. Die Forscherin schreibt, viele Jugendamts-Mitarbeiter würden über diese Diskriminierung gar nicht nachdenken, sie gingen einfach davon aus, dass Mütter für Kinder wichtiger sind als Väter. Sie fordert, dass die Sozialarbeiter in Zukunft besser geschult werden, damit in schwierigen Situationen auch Väter für ihre Kinder da sein können.
