Die Schulen wollen gute Lehrerinnen und Lehrer - aber: Schulabsolventen mit den besten Noten wollen eher nicht in den Schuldienst, sondern in die Wirtschaft.

Das ergibt eine Untersuchung des Stifterverbandes, über die die Zeitung Handelsblatt vorab berichtet. Mehr als 400 frischgebackene Abiturienten und Abiturientinnen wurden befragt, ob sie sich für den Lehrerberuf interessieren. In Vergleich zu einer früheren Befragung hat sich der Notendurchschnitt der interessierten Schülerinnen und Schüler verschlechtert - auf 2,5.

Auch an Selbstvertrauen mangelt es

Von den Einser-Kandidaten konnten sich nur wenige vorstellen, selbst Lehrer zu werden. Der Stifterverband sagt, gute Noten allein seien natürlich nicht das Einzige, was bei künftigen Lehrkräften wichtig sei. Aber sie seien ein Anzeichen für fachliches Wissen - und das sei auch wichtig. Diejenigen, die eher Lehrkräfte werden wollten, hatten schlechtere Noten, interessierten sich kaum für neue Technologien, hatten seltener ein hohes Selbstvertrauen und redeten auch weniger gern vor Gruppen. Der Stifterverband sagt: Schulen müssten als Arbeitgeber attraktiver werden, um die Besten anzulocken - so wie in Finnland oder den Niederlanden.