Die meisten Getreide- und Gemüsesorten werden im Frühjahr gesät und im Herbst geerntet. Seit dem Beginn der Landwirtschaft wurden die Pflanzen so gezüchtet, weil das mehr Ertrag versprach.

Allerdings muss der Boden vor jeder Aussaat gepflügt werden und das führt zu Erosion. Laut einer Studie der Welternährungsorganisation gehen jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen gesunder Boden verloren.

Helfen könnten mehrjährige Nutzpflanzen, die seit einigen Jahren gezüchtet werden. Im Grunde ist es eine Rückkehr zum Ursprung, denn auch die meisten Wildpflanzen sind mehrjährig. Eine Studie der Universität von Illinois in den USA hat jetzt am Beispiel von Reis untersucht, ob sich der Anbau lohnt. Die Forschenden hatten einen asiatischen einjährigen Reis mit einem wilden mehrjährigen Reis aus Afrika gekreuzt und den Anbau in China fünf Jahre lang begleitet. Das Ergebnis: In den ersten vier Jahren lieferten die mehrjährigen Pflanzen genauso viel Ertrag wie die einjährigen. Erst danach ging er zurück. Die mehrjährigen Pflanzen brauchten aber 60 Prozent weniger Arbeitseinsatz und auch nur halb so viel Samen und Dünger. Die Bauern machten deshalb deutlich mehr Gewinn. Und der Boden blieb deutlich gesünder.

Die Forschenden wollen ihre Reissorte jetzt weiter entwickeln, sie resistenter gegen Schädlinge und Trockenheit machen und den Geschmack verbessern. Bisher wird sie in China und Uganda angebaut.