Die Garantie ist gerade abgelaufen - Zack, ist das Handy kaputt.

Viele vermuten, dass dahinter System steckt. Manchmal ist das auch der Fall - aber meistens hat es einen anderen Grund. Das sagt ein Forscher des staatlichen Schweizer Materialforschungslabors Empa. Er geht mit seinem Team seltsamen Schadensfällen nach und sagt: Dass Geräte oft nicht lange halten, sei meist keine böse Absicht. Er sieht stattdessen die Ursache in einem starken Preisdruck und langen Lieferketten. Gerade in der Massenproduktion werde bei jedem einzelnen Bauteil maximal gespart. Deswegen würden zum Beispiel Kondensatoren oft hart an ihrer Grenze belastet - obwohl Ingenieure und Ingenieurinnen lieber etwas Sicherheitspuffer hätten. Dem Materialforscher zufolge ist das nicht nur bei Billigspielzeug so, sondern auch bei professioneller Elektronik wie im Auto.

Beispiele für geplante Obsoleszenz gibt es aber doch: In den 20ern sprach sich die Glühbirnenindustrie ab, die Glühfäden zu verkürzen, damit die Birnen früher kaputt gehen. Und letztes Jahr mussten Apple und Samsung Strafe zahlen, weil ihre Updates ältere Smartphones so langsam machten, dass man ein neues kaufen musste.