Klingt erst mal nicht nach ner guten Idee für so kleine, warmblütige Tiere, denen es unter Wasser schnell zu kalt werden kann. Forschende haben aber mit Hilfe von Gen-Analysen entschlüsselt, dass das aus evolutionärer Sicht Vorteile bringen muss. Sie konnten nachvollziehen, wie sich die Tauch-Fähigkeit entwickelt hat - und zwar bei drei Spitzmaus- und zwei Maulwurfarten.
Demnach erlaubt ein spezielles Gen unter anderem der Wasserspitzmaus ihre ökologische Nische zu besetzen. Das Gen sorgt für mehr Myoglobin in den Muskeln - und dank dieses Proteins kann mehr Sauerstoff fürs Tauchen in den Muskeln gespeichert werden.
Die Wasserspitzmaus braucht dafür zwar viel Energie - laut den Forschenden findet sie unter Wasser aber auch mehr zu fressen: zum Beispiel Insektenlarven, Krebse und kleinere Frösche.
Sie wird damit zum kleinsten bekannten Säugetier, dass nach seiner Beute taucht. Und die Wasserspitzmaus hat noch eine Besonderheit: Sie ist eins der wenigen giftigen Säugetiere in Europa. Giftdrüsen unter ihrer Zunge produzieren ein Sekret, das bei Tieren ähnlicher Größe tödlich wirken kann.