Wie sind die ersten Menschen eigentlich auf abgelegene Inseln gekommen?

Im ostchinesischen Meer haben Forschende 2019 den Praxistest gemacht und ihre Studien jetzt in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

In der Altsteinzeit vor 30.000 Jahren sollen die ersten Menschen von Taiwan zu den japanischen Ryūkyū-Inseln übergesiedelt sein. Dazu mussten sie durch eine der stärksten Meeresströmungen der Welt. Mit Computersimulationen haben die Forschenden rausgefunden, dass ein Floß dabei wahrscheinlich zerbrochen wäre. Gehalten hätte ein Einbaum, also eine Art Kanu, das in einem Stück aus einem ganzen Baumstamm geschnitzt wurde.

Die Forschenden haben einen Einbaum mit steinzeitlichen Werkzeugen selbst geschnitzt. Allein einen passenden Baum zu fällen hat sechs Tage gedauert. Denn der Baum hatte einen Stammdurchmesser von einem Meter.

Anschließend sind fünf Teammitglieder übers Meer gefahren - ohne modernes Navigationssystem. Nach rund zwei Tagen und über 200 Kilometern haben sie die Ryūkyū-Inseln erreicht. Auf ihrer Reise lief aber nicht alles glatt. Die Paddler hatten zum Beispiel Wasser im Boot oder machten vor Erschöpfung Navigationsfehler. Sie mussten im Sitzen schlafen und hatten teilweise Schmerzen. Ihre Überfahrt wurde auch als Video veröffentlicht. Das Fazit der Gruppe: Die Menschen in der Altsteinzeit haben Außergewöhnliches geleistet.