In Sachsen setzt sich seit einigen Jahren eine umstrittene Vorweihnachtstradition durch.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Voigtsdorf im Erzgebirge findet am heutigen 1. Advent wieder das "Katzenwiegen" statt. Darüber berichtet auch die Mitteldeutsche Zeitung. Dabei wird eine Katze vorgeführt und gewogen. Je fetter die Katze, desto strenger wird der Winter - meinen die Erzgebirgler.

Der Brauch lehnt an eine Tradition aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania an. Dort wird ein Murmeltier im Februar frühzeitig aus dem Winterschlaf geholt, um "vorherzusagen" wie lange der Winter noch anhält.

"Die Volksbelustigung bedeutet Stress für den Kater"
Dörte Röhl, Tierärztin & PETA-Referentin

Die Tierschutzorganisation Peta kritisiert beide Bräuche - mit Murmeltier und Katze. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei der Tierrechtsorganisation, sagt: "Was in Voigtsdorf der allgemeinen Volksbelustigung dienen soll, bedeutet für den Kater großen Stress. Das Tier wird vor einer johlenden Menschenmasse in die Luft gehoben, um anschließend auf der Waage zu landen."

In dem 600 Einwohner großen Voigtsdorf ist der Brauch so beliebt, das ein lokaler Kettensägenkünstler eine drei Meter hohe Holzkatze gebaut hat. Sie soll jetzt das ganze Jahr auf die neu begründete Dorf-Tradition aufmerksam machen.