Meeresschildkröten schwimmen oft tausende Kilometer von den Gebieten wo sie fressen zu den Gegenden, wo sie sich paaren und Eier legen.
Sie schaffen das, obwohl ihr Orientierungssinn im Meer wohl ziemlich schwach ist. Das hat ein Forschungsteam aus Australien gezeigt. Die Forschenden haben Echte Karettschildkröten kurz nach dem Schlüpfen mit einem GPS-Sender ausgestattet und sich dann den Weg der Tiere durch den Ozean angeschaut.
Dabei zeigte sich: Die Tiere finden nur selten auf dem direkten Weg von einem Ziel zum nächsten. Stattdessen schwimmen sie erstmal nur in die ungefähre Richtung und versuchen dann, sobald sie sich einer Küste oder flacheren Gebieten nähern, ihr genaues Ziel zu finden. Das kann dauern.
820 Kilometer Reise umsonst
Laut den Forschenden mussten die Schildkröten mit dieser Methode etwa doppelt so weit schwimmen wie der direkte Weg zu ihrem Ziel. Ein Tier reiste mehr als 1000 Kilometer, um eine Insel zu finden, die nur knapp 180 Kilometer von ihrem Ausgangspunkt entfernt war.
Die Forschenden vermuten, dass die Schildkröten ihre ungefähre Richtung mit Hilfe des Erdmagnetfeldes halten. Um ihr konkretes Ziel zu finden, orientieren sie sich dann an sichtbaren Besonderheiten des Meeresbodens.
