Um sich in kleinen oder kleinteiligen Räumen zu orientieren, benutzt das Gehirn von Tieren und Menschen die sogenannten Ortszellen.

Die sind aktiv, wenn das Hirn einen Ort wiedererkennnt. Versuche zum Beispiel an Ratten hatten gezeigt, dass dabei jede Zelle einen bestimmten Ort in ihrem Käfig abbildete - und dass es sich dabei immer um Flächen von etwa zehn Zentimetern Durchmesser handelte.

Forschende aus den USA wollten wissen, wie das Hirn reagiert, wenn es sich in Räumen befindet, für die rechnerisch die Zahl seiner Ortszellen nicht reicht. Dafür nutzten sie Fledermäuse, für die sie einen 200 Meter langen Flug-Tunnel bauten. Mit einem kleinen Gerät auf dem Kopf der Tiere überwachten sie die Aktivität der Ortszellen und die genaue Flugroute.

Die Auswertung der Daten zeigte: Sobald die Tiere in einer offenen Umgebung unterwegs waren, änderte sich die Funktionsweise ihrer Ortszellen. Eine Zelle konnte plötzlich deutlich größere Flächen abbilden und je nach Bedarf konnte sich diese Größe auch ändern, die räumliche Orientierung konnte also präziser oder ungenauer werden.

Die Forschenden gehen davon aus, dass ihre Erkenntnisse auch erklären, wie Menschen sich im offenen Gelände orientieren.