Im Spätsommer kommt es in der Ostsee regelmäßig zur massenhaften Vermehrung von Cyanobakterien.

Diese sogenannten Blaualgen-Blüten können Giftstoffe produzieren und ungesund sein für Menschen und Meeresbewohner. Die Wasserqualität leidet außerdem darunter, dass die Cyanobakterien ihren eigenen Stickstoff-Dünger erzeugen und nach ihrem Absterben die Sauerstoffarmut in der Ostsee verstärken. Das wiederum begünstigt die Freisetzung von Phosphorverbindungen am Meeresgrund, die ebenfalls als Dünger wirken und die Wasserqualität weiter verschlechtern.

Ostsee gilt als überdüngt

Ein Forschungsteam der Uni Kiel hat unter anderem Satellitenbilder ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass die Blaualgenblüten vor allem in der offenen Ostsee ihren Ursprung nehmen und nicht etwa in Küstengewässern wie bislang vermutet.

Seine Studie hat das Team im Magazin Scientific Reports veröffentlicht. Die Ostsee gilt aufgrund von menschlichen Einflüssen wie Abwässern und Luftverschmutzung sowieso schon als überdüngt. Die Cyanobakterien verstärken diesen Effekt noch.