Sie haben den Durchblick - Heringe in der Ostsee. Dass die Fische da überhaupt zurecht kommen, liegt offenbar an einer Mutation ihres Sehpigments. Das hat ein Forschungsteam aus Schweden herausgefunden.
Die Heringe aus der Ostsee stammen ursprünglich von Atlantischen Heringen ab. Als die Fische in den neuen Lebensraum vordrangen, mussten sie mit einigen Veränderungen klarkommen. Die Ostsee ist zum Beispiel wärmer und nährstoffreicher als der Nordatlantik. Außerdem ist ihr Salzgehalt deutlich niedriger. Durch diese Aspekte sieht alles rötlicher aus als im Nordatlantik. Die eingewanderten Heringe konnten dadurch in der Ostsee nicht so gut sehen.
Um zu überleben, musste sich die Sehweise der Fische an das rötlichere Licht anpassen - so die Einschätzung der Forschenden. In seiner Studie verglich das Team die DNA vom Atlantischen und dem Ostsee-Hering und entdeckte tatsächlich eine winzige Mutation im Sehpigment. Dadurch können sich die Heringe im rötlicheren Licht der Ostsee besser orientieren und so auch schneller vor Fressfeinden fliehen.
