Ganz schnell mal die Farbe wechseln - das machen die Männchen bei vielen Arten von Fröschen, Kröten und Unken in der Paarungszeit.

Zum Beispiel auch die Schwarznarbenkröte, die häufigste Krötenart im südostasiatischen Raum. Ihr plumper Körper ist eigentlich grau-braun oder rötlich mit dunklen Flecken. Aber während der Paarungszeit färben sich die Männchen in wenigen Minuten knallgelb, bevor sie um die Weibchen konkurrieren. Wie das funktioniert, war bisher nicht bekannt. Ein internationales Forschungstrio hatte eine Vermutung und hat einen Test gemacht: Dabei bekamen Schwarznarbenkröten-Männchen entweder Kochsalzlösung oder die Stresshormone Adrenalin oder Noradrenalin. Ergebnis: Die Kröten, die Stresshormone bekommen hatten, färbten sich innerhalb einer halben Stunde gelb - und zwar auch dann, wenn es ansonsten keine anderen Reize gab.

Die Forschenden schlussfolgern im Fachmagazin Biology Letters, dass das Farbsignal auch in der Paarungszeit durch Stresshormone aktiviert wird.

In der Natur hält der Farbwechsel wohl allerdings deutlich länger an - nämlich bis zu zwei Tage lang. Im Labor klappte das nur für eine bis zwölf Stunden. Die Forschenden vermuten, dass beim Paarungskontakt in der Natur entweder noch Testosteron eine Rolle spielt oder die Stresshormone einfach länger ausgeschüttet werden.

Die Forschenden schreiben, dass es einen Farbwechsel bei Männchen in der Paarungszeit mindestens bei 178 Frosch-, Kröten- und Unken-Arten gibt. Sie wollen als nächstes in Indien im Feldversuch erforschen, ob Verfärbung möglicherweise die Attraktivität für Weibchen steigert.