Offenbar muss nicht mal eine Zigarette angezündet werden, um einen Raum mit Schadstoffen aus Tabakqualm zu belasten: Es reicht anscheinend, dass Raucher anwesend sind.

Forscherinnen und Forscher aus Deutschland und den USA haben in ihrer Studie die Luft in einem Kinosaal untersucht. Sie installierten ein hochempfindliches Massenspektrometer an der Lüftungsanlage des Kinos. Das zeichnete vier Tage lang auf, wie sich die Luft in dem Saal zusammensetzte.

Das Ergebnis: Wenn Publikum in den Saal kam, stiegen die Messwerte von 35 Chemikalien, die beim Rauchen entstehen, darunter Benzol und Formaldehyd. Sie waren am höchsten bei Ankunft der Zuschauer, blieben aber auch über den Film hinaus - möglicherweise, weil zum Beispiel die Kinosessel die Stoffe aufnehmen. In der Abendvorstellung war es mehr als beim Kinderfilm am Nachmittag.

Die Studie gibt Hinweise darauf, dass es auch ohne Rauch zu Passivrauchen kommt. Nach Aussage der Forschenden nahm jeder Kinobesucher Stoffe auf, die dem Rauch von bis zu zehn Zigaretten entsprechen.