Wie viel Schaden Waffen anrichten können, zeigt auch eine Greenpeace-Studie über die Atombombenversuche der USA im Pazifik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf den Marshallinseln fast 70 Atombomben gezündet. Die Folgen sind laut der Studie viel schwerwiegender als bisher offiziell von den USA anerkannt.
Forschende haben Daten und Protokolle unter anderem der US-Regierung ausgewertet. Demnach war die Radioaktivität auf den gesamten Marshallinseln sehr hoch, aber nur auf drei der 24 bewohnten Atolle bekamen Menschen medizinische Hilfe. Zum Teil war die Belastung dabei um 60 Prozent höher als im Umland von Tschernobyl. Evakuierungen und Sanierungsmaßnahmen fanden aber erst später statt. Gesundheitliche Folgen wie Krebserkrankungen und Fehlgeburten wurden laut den Forschenden nie systematisch untersucht - obwohl die Zusammenhänge damals schon bekannt waren. Noch heute leiden die Menschen unter den Folgen der Tests.
Weltweit geht laut der Studie ein Viertel der oberirdischen Strahlenbelastung auf die US-Atombombentests im Pazifik zurück. Bis zu 100.000 Menschen könnten dadurch an Krebs gestorben sein oder noch sterben.
