Viele Säugetiere haben ihn, die menschlichen Vorfahren wahrscheinlich auch - aber der moderne Mensch nicht.
Die Rede ist vom Penisknochen. Einem kleinen Knochen, der Erektionen erleichtert. Wissenschaftler suchen schon seit längerem nach einer Erklärung, warum er im Lauf der Evolution verloren ging. In einer neuen Studie argumentieren sie jetzt, dass es an unseren Beziehungen liegt. Sex finde meist in Beziehungen statt, in denen ein Mann eine oder mehrere Frauen hat. Das heißt, er muss sich im Prinzip keine Sorgen machen, dass die Frau gleich nach dem Sex mit ihm auch noch mit jemand anderem Sex hat und dadurch sein Samen durch den eines anderen Mannes ausgestochen wird. Das bedeutet auch, so die Forscher, dass Menschen-Männer mit ihrem Penis nur sehr kurz in einer Frau stecken müssen - weshalb sie auch keine Erektions-Unterstützung in Form eines Penisknochens brauchen.
Bei Arten, wo die Konkurrenz größer ist, versuchen Männchen oft, die Chancen ihres Samens zu erhöhen, indem sie nach dem Samenerguss ihren Penis noch lange in der Vagina des Weibchens lassen - damit kein anderes Männchen den Platz einnimmt.
