Wenn man gemeinsam mit einem anderen Menschen etwas erlebt, gleichen sich bestimmte Rhythmen an: der Herzschlag zum Beispiel und die Atemfrequenz.

Bisher dachte man, dass das nur für Situationen gilt, die beide Personen gemeinsam erleben. Eine Studie im Fachmagazin Cell kommt jetzt zu einem anderen Schluss: Es reicht, wenn beide Personen zum Beispiel die gleiche Geschichte hören, damit sich ihre Herzfrequenz angleicht. Sie müssen dafür nicht im selben Raum sein. Entscheidend ist nach den Erkenntnissen der Forschenden aber, dass sie der Geschichte ihre volle Aufmerksamkeit widmen und sich beim Hören zum Beispiel fragen, was wohl als nächstes passieren wird. Das Herz reagiert auf Signale des Gehirns.

Überprüft wurde das mit verschiedenen Hörbüchern, zum Beispiel "20.000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne bis zu Geschichten für Kinder. In allen vier Serien der Experimente konnten die Forschenden den Effekt nachweisen - und in zwei Fällen sogar bei Wachkoma- und Komapatienten. Gemessen wurde er per EKG.