Unser Urin könnte dabei helfen, einige Umweltprobleme zu lösen.

Das geht aus einer Veröffentlichung in der Zeitschrift Nature hervor. Ein schwedischer Wissenschaftler von der Uni in Uppsala hat ausgerechnet, dass Menschen genug Urin produzieren, um etwa ein Viertel der derzeitigen Stickstoff- und Phosphordünger der Welt zu ersetzen. Er hat ein Pilotprojekt zum Urin-Recycling auf Schwedens größter Insel Gotland gestartet. Dafür hat er Spezialtoiletten aufgestellt, mit denen der Urin aufgefangen, zu Harnstoff-Brocken getrocknet und später pulverisiert als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird.

Auch Umweltingenieure der US-Uni in Michigan beschäftigen sich mit dem Thema. Sie haben die Auswirkungen eines Urin-Recyclings für drei US-Bundesstaaten berechnet. Im Vergleich zu konventionellen Abwassersystemen könnten demnach bis zu 47 Prozent an Treibhausgasen und bis zu 41 Prozent an Energie eingespart werden. Außerdem könnte die Nährstoffbelastung im Abwasser um bis zu 64 Prozent reduziert werden.

Die Herausforderung ist allerdings, ein kostengünstiges System zu entwickeln, das den Urin zuverlässig vom übrigen Abwasser trennt. Daran arbeiten Forschende weltweit.