Es ist eine besonders perfide Falle.

Wenn Plastikmüll im Meer treibt, bildet sich nach kurzer Zeit ein Belag, der bestimmte Duftstoffe aussendet - und genau dieser Duft lockt Albatrosse und Sturmvögel an, weil es derselbe Duft ist, der sie normalerweise zu ihrem Futter führt. Das haben Forscher der Universität von Kalifornien herausgefunden.

Sie wunderten sich, dass sie in den Mägen von Albatrossen und Sturmvögeln besonders oft Plastik fanden und machten einen Test. Sie setzten Plastikkügelchen aus drei verschiedenen gängigen Kunststoffen drei Wochen lang dem Meerwasser aus und analysierten danach die vorhandenen Duftstoffe. Sie fanden bei allen Plastikarten Dimethylsulfid, kurz DMS - genau den Duftstoff, der entsteht, wenn Kleinkrebse Phytoplankton fressen und der den Vögeln signalisiert, dass hier besonders viel Nahrung zu finden ist.

Studien zeigen, dass Vögel, die sich bei ihrer Futtersuche an DMS orientieren, sechs Mal häufiger Plastik im Bauch haben als Vögel, die nur auf Sicht jagen. Insgesamt schätzen Biologen, dass 90 Prozent aller Seevögel schon mal Plastik gefressen haben. Kein Wunder: In den Weltmeeren treiben mehr als fünf Billionen Kunststoffteilchen.

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