Platin ist gut formbar, dicht und extrem beständig - ein typisches Edelmetall also.
Aber der gute Ruf von Platin bekommt Risse - oder besser gesagt: Bläschen. Das zeigt eine Untersuchung von Forschern aus Hamburg und Wien. Ihre Erkenntnisse sind eine Erklärung dafür, warum zum Beispiel Auto-Katalysatoren irgendwann an Effizienz verlieren - dafür wird Platin nämlich oft benutzt.
Für ihr Experiment haben sie eine Sonde mit aufgedampfter Platin-Schicht einer Spannung von 0,1 Volt und einer Temperatur von 450 Grad ausgesetzt - Bedingungen, die auch beim Betrieb technischer Geräte wie ein Auto-Katalysator herrschen. Dabei zeigte sich: Unter der undurchlässigen Platinschicht sammelte sich Sauerstoff mit einem Druck von bis zu 10 bar - so viel, wie in einem LKW-Reifen. Das führt dazu, dass das Platin winzige Blasen wirft. Schneidet man diese Blasen auf, sieht man, dass sich darunter eine vergleichsweise dicke Oxidschicht gebildet hat.
Unter bestimmten Bedingungen kann ein Edelmetall wie Platin seine Beständigkeit also deutlich verringern.
