Das Eis in den Polargebieten schmilzt - und das dürfte starke Folgen für die Meeres-Ökosysteme haben.

Das schließt ein Forschungsteam unter anderem vom Alfred-Wegener-Institut aus einem Blick in die Klima-Vergangenheit. Für eine Studie im Fachjournal Nature Communications hat das Team Bohrkerne vom Meeresgrund analysiert und darin nach der DNA von früheren Lebewesen gesucht. Die Forschenden fanden Spuren von mehr als 160 Familien von Meeresbewohnern - und damit Informationen, wie sich das Ökosystem mit seiner Nahrungskette in den letzten 20.000 Jahren verändert hat. In den kälteren Phasen lebten in den Polarmeeren vor allem Fische aus der Dorsch-Familie - etwa der Pazifische Kabeljau oder der Alaska-Seelachs. Die hatten es in den wärmeren Phasen schwer, stattdessen gab es dann mehr Lachse oder Pazifische Heringe.

Die Forschenden gehen davon aus, dass sich das mit der aktuellen Erderwärmung wiederholen könnte - und sich der Fang von Kabeljau und Alaska-Seelachs dann nicht mehr lohnt. Außerdem kann das Plankton in eisfreien Meeren wohl auch weniger Kohlenstoff in die Tiefe transportieren und speichern. Das könnte den Klimawandel weiter anheizen.