78 nach Christus ging die Stadt beim Ausbruch des Vulkans Vesuv unter. Zu diesem Zeitpunkt war Pompeji wohl noch dabei, sich dem römischen Reich anzugleichen. Denn erst etwa 170 Jahre zuvor war Pompeji römisch geworden. Vorher herrschten dort jahrhundertelang die Samniten.
Da die Samniten und die Römer leicht andere Maße nutzten, kann man aus den Wagenradspuren schließen, ob sie von einem samnitischen oder römischen Gefährt stammen. Ein Forscher der Uni Florida hat sich Pompejis Straßen genauer angesehen: Um das nördliche Stadttor, das zum Vesuv zeigt, gibt es typischerweise mehr samnitische Radspuren. Um das südliche Stadttor, das zum Fluss Sarno zeigt, mehr römische Radspuren.
Im Journal of Archaeological Science schließt der Autor, dass man an den Wagenradspuren den römischen Einfluss in der Stadt sehen kann. Unter den Samniten wurde vor allem im Norden der Stadt Landwirtschaft betrieben. Sobald die Stadt römisch wurde, verschob sich die Landwirtschaft möglicherweise in den Süden, zum Fluss Sarno. Dort vermuten Archäologen nämlich einen Hafen, der ins römische Handelsnetz eingegliedert war.