Viele, die Pornos im Netz schauen, wollen dabei so anonym wie möglich bleiben.

Der Browser wird in den Inkognito-Modus geschaltet, in der Hoffnung möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Ziemlich utopisch, hat jetzt eine Studie von zwei amerikanischen Universitäten und Microsoft ergeben. Die Forschenden haben mehr als 20.000 Pornoseiten analysiert und rausgefunden, dass 93 Prozent der Seiten intime Nutzerdaten an Drittanbieter geleakt haben - ohne die Nutzer ausdrücklich darüber zu informieren. Außerdem hatten 83 Prozent der Pornoangebote keine Verschlüsselung, wodurch die persönlichen Daten anfällig für Hacker waren.

Besonders pikant: Unter den Drittanbietern sind nicht nur andere Pornoseiten, auch Google und Facebook tracken die Daten. Die Forschenden sagen, dass die Konzerne leicht die sexuellen Präferenzen der Nutzer daraus ziehen können, um ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen. In der New York Times haben Google und Facebook das bestritten. Was die Konzerne wirklich mit solchen Informationen machen, bleibt unklar. Die Forschenden fordern, dass Pornoseiten transparenter über ihren Umgang mit Daten informieren sollten.