Mehr als jede zehnte Frau fühlt sich nach der Geburt ihres Kindes noch wochenlang niedergeschlagen und wird zum Beispiel von Ängsten, Sorgen und Schuldgefühlen geplagt.

Die Medizin spricht von einer postpartalen Depression. Bisher wird die oft mit einer Psychotherapie und, wenn nötig, mit Antidepressiva behandelt. Eine Studie aus China stellt jetzt positive Effekte fest, wenn der Mutter kurz nach der Geburt Esketamin gegeben wird. Das Medikament wird in höherer Dosis als Narkosemittel verwendet, kann aber auch gegen Depressionen eingesetzt werden.

In der Studie bekamen knapp 400 Frauen das Mittel weniger als eine Stunde nach der Geburt als Infusion. Die Frauen hatten während der Schwangerschaft leichte depressive Symptome. Eineinhalb Monate später hatten von der Esketamin-Gruppe 12 Frauen eine schwere depressive Episode entwickelt, von der Placebo-Gruppe fast viermal so viele. Unabhängige Forschende loben die Studie und sagen, das Medikament sei eine sichere Möglichkeit, postpartalen Depressionen vorzubeugen.