In prähistorischen Zeiten war es wohl ziemlich unüblich, dass es Partnerschaften zwischen Cousins und Cousinen gab.

Heutzutage gibt es das öfter: In einigen Gemeinschaften haben 20 bis 60 Prozent der Menschen Nachkommen mit Cousins ersten oder zweiten Grades, weil es da üblich ist, innerhalb der erweiterten Familie zu heiraten. Unter anderem in manchen pakistanischen, indischen und arabischen Gemeinschaften ist das so. Forscher, auch vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, haben die Gene von Urmenschen untersucht, also Menschen, die in den letzten 45.000 Jahren gelebt haben. Es zeigte sich: Partnerschaften zwischen Cousinen und Cousins waren bei ihnen eine Ausnahme - auch dann, als Menschen sesshaft wurden. Nur drei Prozent der untersuchten Individuen zeigten Anzeichen dafür, dass ihre Eltern verwandt waren. Heute sind es laut einer anderen Studie im Schnitt schätzungsweise etwa zehn Prozent.

Die Forschenden haben eine neue Methode angewendet, um alte DNA zu untersuchen. Sie kann einzelne DNA-Abschnitte genauer erkennen und auch große Datenmengen verarbeiten.