Ein Wissenschaftsteam unter deutscher Leitung hat sich insgesamt mehr als 100 Affenarten angeschaut. Es wollte wissen, ob die weit verbreitete Annahme stimmt, dass bei Primaten generell die Männchen dominant sind. Denn bisher gelten Kattas und Bonobos, bei denen die Weibchen dominant sind, als Ausnahme.
Die Ergebnisse im Fachmagazin PNAS widerlegen die Annahme: In rund 70 Prozent der untersuchten Affenarten war kein Geschlecht dominant - es gab keine klaren Machtunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die restlichen 30 Prozent teilen sich fast gleichmäßig auf: 17 Prozent der Affenarten sind männlich dominiert, 13 Prozent weiblich.
Den Forschenden zufolge haben diese Ergebnisse auch Auswirkungen auf uns: Der Verweis, menschliche Patriarchate hätten ja eine natürliche Grundlage, etwa bei den Primaten, werde durch diese Studie nicht gestützt.
Das Wissenschaftsteam setzt sich aus Forschenden des Primatenzentrums Göttingen, des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropolige Leipzig und der Universität Montpellier zusammen.
