Das zeigt ein Experiment an zwei Londoner Schulen. An einer Schule sollten die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse in einem Projekt ein lebensnahes Problem für eine bestimmte Zielgruppe lösen. An der anderen Schule, der Kontrollschule, hatte die Jahrgangsstufe Unterricht nach Plan.
Konkret ging es bei dem Projekt darum, ein Asthma-Notfallpaket für Kinder unter sechs Jahren zu entwickeln. Dafür mussten sich die 13- und 14-Jährigen Informationen über Asthma bei Kleinkindern einholen, die Problematik aus der Perspektive der Betroffenen verstehen und ihre Lösungs-Ansätze in Rollenspielen testen. Vor und nach dem Schuljahr machten alle einen anerkannten Kreativitätstest.
Ergebnis: Am Ende des Schuljahrs waren die Kreativitätswerte bei den Teilnehmenden des Asthma-Projekts um 80 Prozent höher als bei den Kindern an der Kontrollschule. Dabei hatten die zu Beginn des Schuljahrs noch um gut 10 Prozent besser abgeschnitten.
Für die Forschenden ist das ein deutlicher Hinweis, dass Empathie ein bisher übersehener Faktor bei der Bildung von Kreativität ist. Der Kreativitäts-Test ergab auch, dass das Projekt geholfen hat, geschlechtsspezifische Lernhürden abzubauen. Jungen waren danach zum Beispiel besser darin, ihre Gefühle in Worte zu fassen.
