Narkosemittel wie Propofol werden schon lange genutzt, um uns komplett auszuschalten, vor allem bei Operationen.

Was solche Mittel aber genau im Gehirn machen, damit wir das Bewusstsein verlieren, war lange nicht ganz klar. Ein Neurologie-Team um Forschende des MIT ist da jetzt entscheidend weitergekommen.

Experimente zeigen Über-Erregung

Experimente mit Rhesusaffen haben bestätigt, dass es ziemlich paradox im Hirn zugeht, wenn Propofol im Spiel ist. Demnach verstärkt das Mittel einerseits die Hemmung der Hirnaktivität. Weil verschiedene Schaltkreise im Gehirn aber miteinander verknüpft sind, werden auch Stellen runtergefahren, die eigentlich gesteigerte Aktivitäten wieder bremsen sollen.

Das bringt die Balance durcheinander: Im Gehirn entsteht eine Übererregung, also genau das Gegenteil von Hemmung. Dieses Chaos führt dann ab einem gewissen Punkt zur Bewusstlosigkeit.

Genauere Dosierung ist Ziel

Das Team hofft, durch die Erkenntnisse in Zukunft genauer überwachen zu können, wie tief die verabreichte Narkose bei Patienten ist - und die Mittel je nach Bedarf noch genauer dosieren zu können.