Aber habt ihr schonmal von Propriozeption gehört? Das ist unser sechster Sinn, mit dem wir unbewusst unseren eigenen Körper und dessen Lage und Bewegung im Raum wahrnehmen. Nur so können wir zum Beispiel eine Tasse mit geschlossenen Augen koordiniert zum Mund führen oder fallen beim Schlafen nicht aus dem Bett. Ein internationales Wissenschaftsteam hat jetzt die genetischen Grundlagen für den sechsten Sinn genauer untersucht.
Sinnzellen in Muskeln und Gelenken
Bei der Propriozeption sammeln Sinneszellen in den Muskeln und Gelenken Informationen und leiten sie ans zentrale Nervensystem weiter. Die Forschenden konnte bestimmte Gene identifizieren, die bestimmen, ob sich die Sinneszellen in den Bauch-, Rücken- oder Beinmuskeln entwickeln. Diese Gene sind wohl schon bei Embryonen aktiv. Außerdem fanden die Forschenden bestimmte Zell-Eiweiße, die den entstehenden Sinneszellen quasi den Weg zu ihrem Ziel-Muskel weisen.
Die Forschenden sagen, dass ihre Erkenntnisse vielleicht dabei helfen könnten, Krankheiten besser zu behandeln, die durch eine Fehlfunktion des sechsten Sinnes entstehen - zum Beispiel eine Schiefstellung der Wirbelsäule.
