Vorgeblich ein Opfer zu sein, liegt im Trend – das sehen zumindest eine Psychologin aus Kanada und ihr Team so.

Sie sprich von einer Kultur der Opferrolle", die sich in westlichen Gesellschaften verbreitet habe – und präsentiert dazu eine Studie. In Experimenten mit mehreren tausend Teilnehmern gab bis zu einem Drittel der Teilnehmer an, schon mal das Opfer gespielt zu haben, um ein Ziel zu erreichen. Dabei gilt offenbar: Je aufrichtiger jemand dabei wirkt, desto eher wird ihm geholfen.

Opferrolle hat oft etwas mit Narzissmus zu tun

Allerdings klingt der Typus Mensch, der den Opferstatus am ehesten ausnutzt, gar nicht so sympathisch. Denn er ist unter anderem narzisstisch oder hat psychopathische Züge. Dabei liegen die Vorteile der Opferrolle laut den Forschenden auf der Hand: Sie sorgt für Respekt und Entgegenkommen und hilft auch bei Fragen von Job und Geld weiter. Außerdem würden Verhaltensweisen geduldet, die sonst niemals durchgingen.