Gruppen kommen Lügnern eher auf die Schliche als Einzelpersonen
Stimmt's oder nicht?
Wenn wir herausfinden wollen, ob unser Gegenüber uns gerade anlügt, liegen wir oft daneben. Versuche haben gezeigt, dass unsere Einschätzung nicht viel besser ist als das Zufallsprinzip. Anders sieht es aus, wenn wir dem Lügner nicht alleine auf die Schliche kommen müssen, sondern zusammen mit anderen: Wissenschaftler aus den USA haben ihren Versuchspersonen Videos gezeigt, in denen Leute jeweils die Wahrheit oder eine Lüge erzählt haben. Die Probanden sollten rausfinden, wer lügt. Im Journal PNAS schreiben die Forscher, dass eine Gruppendiskussion die Trefferquote erhöht hat: von knapp 54 auf über 60 Prozent bei kleinen Alltagslügen, und von unter 49 auf gut 53 Prozent bei schwerwiegenden Lügen.
Der Grund für diese Verbesserung war laut den Forschern allerdings nicht die Schwarmintelligenz, die vor allem auf einem statistischen Effekt beruht. Stattdessen führte die Diskussion dazu, dass die Probanden rausfanden, wer von ihnen den Lügner am besten erkennt - und auch schneller darauf kamen, welche Anzeichen einen Lügner verrieten.
