Angenommen, ihr wacht verschnupft und mit dickem Hals auf - geht ihr dann trotzdem zum Familien- oder Freundestreffen? Einerseits könntet ihr da Leute anstecken. Andererseits habt ihr euch vielleicht schon lange auf das Treffen gefreut.

Ein internationales Forschungsteam hat genauer untersucht, wie egoistisch oder rücksichtsvoll sich Menschen verhalten, wenn sie andere Menschen möglicherweise gesundheitlich gefährden könnten. Für die Studie wurden fast 13.000 Menschen in mehreren Ländern befragt, in der Hochphase der Corona-Pandemie. Es zeigte sich: Wenn die Leute schnell und spontan eine Entscheidung trafen, war die eher eigennützig und nicht so rücksichtsvoll. Manche Testpersonen sollten aber innehalten und sich die Frage stellen: Wie hoch ist das Risiko für andere durch mein Verhalten? Und ist der Nutzen des Treffens so hoch, dass dieses Risiko gerechtfertigt ist? Die Menschen, die sich diese Fragen stellten, handelten danach rücksichtsvoller.

Die Forschenden sagen: Den Menschen ist es grundsätzlich wichtig, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirkt. Bei spontanen Aktionen wird das manchmal vernachlässigt. Wer vor Entscheidungen sorgfältig überlegt, der handele stärker nach den eigenen moralischen Grundsätzen.