Psychologie

Wo Männer sich nicht mächtig fühlen

Eine Frage ist, wie viel Macht die Gesellschaft uns zuschreibt - eine andere ist, wie mächtig wir uns selbst vorkommen.

Da gibt es offenbar Unterschiede. Eine Studie von schwedischen Forschenden kommt zu dem Ergebnis: Männer fühlen sich im öffentlichen Leben zwar mächtiger als Frauen. Sie finden diese Macht aber weniger wichtig als die Macht im privaten Bereich. Im privaten Bereich fühlen sich Frauen stärker und auch die sagen, dass dieser Bereich im Leben wichtiger sei. Die Forschenden sehen im Privaten bei den Männern Defizite: zum Beispiel schwächere Freundschaftsnetzwerke, größere Probleme bei Trennungen und Nachteile in Sorgerechtsfragen.

Das Psychologie-Team hat mehr als 800 Menschen aus den USA befragt und für diese Personen einen individuellen Macht-Index erstellt - bei dem die Menschen gewichten konnten, welche Machtbereiche ihnen besonders wichtig sind.

Die Forschenden betonen, dass Frauen nach objektiven Kriterien in Politik und Wirtschaft weniger Machtpositionen haben und auch weniger verdienen. Ihnen ging es um einen anderen Blick auf Macht - nämlich um die eigene Wahrnehmung und um die Einbeziehung des Privatlebens.