Päpstliche Segensgeste

Was Papst Petrus und "Mister Spock" gemeinsam haben

Wenn ein Papst den Segen erteilt, macht er das traditionell mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger - die übrigen Finger der rechten Hand sind angewinkelt.

Dass ein Nervenschaden beim ersten Papst Petrus für diese Geste verantwortlich ist, wird schon länger vermutet: Er konnte wohl seine Hand nicht so bewegen, wie er wollte - und das haben viele seiner Nachfolger dann imitiert. Ein Arzt aus New York glaubt allerdings, dass Petrus ein anderes Problem hatte, als bisher gedacht: Geschädigt gewesen sei nicht der Mittelarmnerv, sondern der Ellennerv.

Entscheidend ist laut Bennett Futterman die Frage, was Petrus eigentlich mit der Hand machen wollte. Wäre beim ersten Papst der Mittelarmnerv geschädigt gewesen, wäre seine Segensgeste aus der Absicht entstanden, eine Faust zu machen. Eine geballte Faust wäre aber wohl keine sehr passende Handbewegung gewesen. Deshalb glaubt der Mediziner: Petrus wollte eigentlich etwas machen, das er aus der jüdischen Tradition schon kannte - eine Geste, die uns heute vor allem von Leonard Nimoy alias Mister Spock bekannt ist: Die ausgestreckte Hand, mit abgespreitztem Ring- und Mittelfinger.