Wer sich als Mensch bei einem Unfall das Rückenmark durchtrennt, der ist - wenn er überlebt - lebenslang querschnittsgelähmt.
Forscher aus der Schweiz haben es jetzt erstmals geschafft, das durchtrennte Rückenmark von Nagern so zu stimulieren, dass es wieder zusammenwuchs. Dafür mussten die Forscher nach eigenen Angaben die Nervenzellen in ein ganz frühes Entwicklungsstadium zurückversetzen - als das Rückgrat im Nager-Embryo entstand. Das gelang den Wissenschaftlern mit einem Cocktail aus Hormonen und Chemikalien.
Bevor sich mit der neuen Erkenntnis allerdings Querschnittslähmungen beim Menschen heilen lassen, muss noch viel geforscht werden. Denn erstens sind die Nager trotz des wieder zusammengewachsenen Rückenmarks immer noch gelähmt - es ist noch nicht klar, wie die nachgewachsenen Nerven lernen können, Bewegungssignale weiterzuleiten. Und zweitens muss, damit das Verfahren funktioniert, eine erste Injektion schon zwei Wochen vor der Verletzung des Rückenmarks verabreicht werden. Trotzdem ist die Studie ein wichtiger erster Schritt auf der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit für Nervenverletzungen.
