"Ich glaub, ich spinne!" - das hat der US-Astronaut Michael Barratt vielleicht gedacht, als ihm genau das auf der Internationalen Raumstation ISS über den Weg krabbelte: Eine Spinne.

Und zwar in seiner Schlafkabine und nicht in den Experimentier-Räumen. Das Tier sollte also eigentlich gar nicht auf der ISS sein, sondern ist wohl als blinder Passagier mitgereist. Der Spiegel hat ein Foto von der fast schwarzen Spinne an einen Experten weitergeleitet. Der vermutet, dass es sich um eine Lochröhrenspinnen-Art handelt, die in Florida lebt. Von dort starten aktuell alle US-Transporte zur ISS.

Vermutung: Lochröhrenspinne

Vielleicht ist die Spinne mit frischen Lebensmitteln auf die ISS gelangt, obwohl die eigentlich sehr streng kontrolliert und gründlich desinfiziert werden. Vielleicht ist sie aber auch einfach unbemerkt über die Startrampe in die Fracht-Rakete gekrabbelt. Der Biss der Lochröhrenspinnen ist für Menschen zwar nicht gefährlich, aber sie könnte Krankheitserreger einschleppen. Deshalb soll sie jetzt tot und tiefgekühlt zurück zur Erde gebracht werden.

Gab schon Spinnen auf der ISS - aber absichtlich

Der blinde Passagier ist übrigens nicht die erste Spinne im Weltall: 2011 waren zwei Seidenspinnen, Esmeralda und Gladys, Teil eines Experiments auf der ISS. Sie sollten zeigen, wie sich die Schwerelosigkeit auf Spinnennetze auswirkt. Gladys webte 22 Netze, Esmeralda 34 Netze. Im Schnitt waren die Netze runder und flacher als auf der Erde.