Es gibt ganz wenige Tiere, bei denen wachsen die Gliedmaßen nach, wenn sie sie verlieren. Der Krallenfrosch gehört nicht dazu. Trotzdem haben Forschende aus den USA es jetzt geschafft, dass bei Krallenfröschen amputierte Beine nachgewachsen sind.

Tragbarer Bioreaktor stimuliert das Wachstum

Dafür haben sie auf den Stumpf des amputierten Beins einen tragbaren Bioreaktor drauf gesetzt: Der hat die Wunde 24 Stunden lang mit einem Mix aus verschiedenen Wirkstoffen behandelt. Dadurch wurden einerseits Entzündungen und die Entstehung von Narbengewebe blockiert und andererseits das Wachstum von Nervenfasern, Blutgefäßen und Muskeln stimuliert.

Das Ergebnis: Nach anderthalb Jahren Wachstumsphase hatten die so behandelten Krallenfrösche wieder ein fast vollständiges und funktionsfähiges Bein. Die Beine konnten beim Schwimmen eingesetzt werden und reagierten auf Berührungen. Allerdings fehlten zum Beispiel die Schwimmhäute und Knochen an den Zehen.

Bald auch Tests an Säugetieren

Das Team schreibt in den Science Advances, dass ihre Ergebnisse darauf hinweisen, dass Frösche über schlummernde Regenerationsfähigkeiten verfügen, die schon nach kürzester Zeit durch die ausgewählten Wirkstoffe in Gang gebracht wurden. Jetzt soll die Wirkstoff-Kombination noch weiter optimiert und möglicherweise schon bald an Säugetieren getestet werden.