Reicher Papa, reicher Sohn? Reichtum wird in Deutschland nicht unbedingt vererbt.

Das zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft: Fast zwei Drittel der Söhne erreichen heute ein höheres Arbeitseinkommen als ihre Väter. Bei den ärmsten Familien erreichten sogar rund 90 Prozent der Söhne ein höheres Einkommen.

Damit liegt Deutschland bei der Frage, inwieweit Armut oder Reichtum vererbt wird, im Mittelfeld: Der statistische Zusammenhang zwischen den Einkommen von Vätern und Söhnen ist in Deutschland größer als in den skandinavischen Ländern, aber geringer als in Frankreich, den USA und Großbritannien.

Für ihre Studie haben die Forscher Daten des Sozio-oekonomischen Panels von westdeutschen Männern ausgewertet. Erfasst wurden Väter der Geburtsjahrgänge 1928 bis 1954 und Söhne der Jahrgänge 1955 bis 1975. Dass nur westdeutsche Männer untersucht wurden, hatte methodische Gründe, so die Forscher: Bei Frauen habe sich die Teilnahme am Arbeitsleben stark erhöht. Das hätte die Ergebnisse verzerrt. Und für Ostdeutschland lägen keine Daten vor, die lange genug zurückreichen.