Jetzt kommen schlechte Nachrichten für alle Sauberkeits-Fanatiker: Manchen Keimen können Desinfektionsmittel offensichtlich gar nichts mehr anhaben, und schlimmer noch: Die Mikroben ernähren sich vielleicht sogar von den Mitteln.
Ein Biologie-Team aus China hat sich angesehen, welche Bakterien, Viren und Pilze in der städtischen Umgebung in Hongkong verbreitet sind. Dafür hat es Proben von Oberflächen in privaten und öffentlichen Gebäuden, in der U-Bahn und von der Haut auf den Händen mehrerer Personen genommen. Das Team schreibt im Fachmagazin Microbiome, dass viele Mikroorganismen in der Stadt nicht mehr genug ihrer üblichen Nährstoffe finden. Deshalb haben sich einige Mikroben so angepasst, dass sie theoretisch auch menschengemachte "Stadt-Materialien" verstoffwechseln können - eben auch Putz- und Desinfektionsmittel, mit denen Keime ja eigentlich bekämpft werden sollen.
Konkret haben die Forschenden auf Handoberflächen ein Bakterium gefunden, das man bisher nur aus der Antarktis kannte. Es kann Ammonium-Ionen und Alkohol, die oft in Reinigungsmitteln enthalten sind, verstoffwechseln.
Bakterien passen sich an
Die Forschenden sagen, Bakterien, die sich an die städtische Umgebung anpassen können, werden nicht-angepasste und nicht-resistente Bakterien auf lange Sicht verdrängen. Das ist vor allem bei krankmachenden Keimen ein Problem, und die machen nur einen kleinen Teil der Stadt-Mikroben aus.
Einige der in Hongkong gefundenen Bakterien können laut dem Forschungsteam sogar eine gesundheitsfördernde Symbiose mit uns Menschen eingehen. Konkret haben die Forschenden auf Handoberflächen ein Bakterium gefunden, das man bisher nur aus der Antarktis kannte. Es kann Ammonium-Ionen und Alkohol, die oft in Reinigungsmitteln enthalten sind, verstoffwechseln.