Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung warnt, dass deutsche Firmen immer abhängiger von importierten Rohstoffen werden.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus der Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY). Darin werden aktuell (Jahr 2020) 30 kritische Rohstoffe identifiziert - das seien doppelt so viele wie noch vor rund zehn Jahren (im Jahr 2011). Eine Entspannung dieser Rohstoff-Abhängigkeit sei nicht zu erwarten, weil die Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen weiter steigen dürfte. In der Studie werden 46 Rohstoffe als "strategisch" eingestuft, weil sie unter anderem für den Hochtechnologie-Bereich wichtig sind. Bei 39 dieser Rohstoffe sei Deutschland auf Importe angewiesen.

Besser recyceln?

Matthias Wachter, Abteilungsleiter für Rohstoffe beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), sagte Reuters, deutsche Unternehmen sollten darauf achten, mehr heimische und europäische Rohstoffe zu nutzen. Außerdem müsse ein System für Rohstoff-Recyling und -weiterverarbeitung aufgebaut werden. Er warnte, bei vielen mineralischen Rohstoffen sei Deutschland viel abhängiger von vor allem China als bei russischem Gas.

Das Thema ist gerade wieder akut, weil verstärkt über die internationalen Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft diskutiert wird. Die aktuelle EY-Studie wurde vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben. Sie kommt wie eine frühere Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu dem Schluss, dass die deutsche Abhängigkeit von China etwa bei Seltenen Erden oder Lithium besonders groß ist.