Wer leckt wen?

Das haben sich Forschende der Uni Hongkong bei einer ausgewilderten Rinderherde genauer angeschaut. Die mehr als 50 Tiere leben schon seit langer Zeit ausgewildert in einem Park in Hongkong. Über mehrere Monate haben sie beobachtet, wer wen wie oft ableckt. Das Ablecken dient der Fellpflege, Rinder lecken sich gegenseitig vor allem an den Stellen, an die sie selbst nicht gut rankommen.

Dabei zeigte sich, dass die Rangordnung bei dem Leck-Ritual keine große Rolle spielte. Jüngere Tiere kümmerten sich eher um ältere. Und es gab sowohl Stiere als auch Kühe, die gepflegt und geleckt, selbst aber nicht aktiv wurden. Und: Die Stiere ließen sich lieber von den Damen der Herde ablecken als von den Herren. Die Forschenden ziehen den Schluss, dass es bei der Rinderfellpflege nicht um die Rangordnung geht, sondern darum, die Zugehörigkeit in der Gruppe zu stärken.