Das bestätigt jetzt eine Langzeitstudie im Fachblatt Jama Network Open. Das Forschungsteam hat fast 90.000 Erwachsene begleitet. Die trugen erst Sensoren, um die Lichteinstrahlung um sie herum zu messen. Daraus wurden dann Lichtbelastungs-Profile für die Teilnehmenden erstellt - und die nächsten zehn Jahre wurde geschaut, welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei ihnen auftauchten.
Ergebnis: Wer nachts viel Licht ausgesetzt war, hatte ein um etwa die Hälfte höheres Risiko für zum Beispiel Herzinfarkte, im Vergleich zu denen, die nur wenig oder keine Lichteinstrahlung um sich herum hatten. Und auch das Schlaganfall-Risiko war bei Leuten mit viel Licht im Schlafzimmer höher (28 bis 30 Prozent). Der Zusammenhang zwischen viel Nachtlicht und Herz-Kreislauf-Krankheiten blieb auch dann, wenn die Forschenden andere Faktoren wie Lebensstil und Schlafverhalten der Teilnehmenden rausrechneten. Das Team meint: Weniger künstliches Licht beim Schlafen kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Eine Einschränkung: Es wurden vor allem weiße Menschen, Frauen und Leute mit höherem Bildungs- und Einkommensniveau untersucht, und nicht, ob verschiedene Lichtfarben unterschiedlich wirken. Da halten die Forschenden weitere Untersuchungen für wichtig.
Wer nachts weniger künstliches Licht im Schlafzimmer möchte, kann zum Beispiel Vorhänge oder Schlafmasken nutzen und Smartphone und Fernseher ausschalten.
