Schlafforschung

Antidepressiva können Erinnerungslücken hervorrufen

Guter Schlaf ist die Voraussetzung für gutes Lernen.

Wir wissen schon länger, wie wichtig der so genannten REM-Schlaf für unser Lernen ist. In diesen Phasen des "Rapid Eye Movement", also der schnellen Augenbewegungen, in denen wir am meisten träumen, werden Erinnerungen im Gedächtnis verfestigt. Nun werden aber Depressionen häufig mit dem Wirkstoff Amitriptylin behandelt, der genau diese Schlafphase unterdrückt. Das hilft zwar gegen die Depression, kann aber Gedächtnisstörungen hervorrufen. Das haben Forscher der Berliner Charité jetzt in einer Studie bestätigt. Bisher wusste man, dass depressive Menschen schlechter lernen und häufiger an kognitiven Störungen oder Demenz erkranken. Nun zeigt sich offenbar, dass nicht allein die Depression die Ursache ist, sondern dass Amitriptylin zumindest mitverantwortlich ist. Die Forscher fordern deshalb, neue Anti-Depressiva zu entwickeln.