Heute Nacht schlecht geschlafen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr jetzt gereizt seid und unkonzentriert. Und auch, dass sich das Gehirn bei Schlafmangel weniger merken kann, ist bekannt. Forscher der Uni Glasgow haben jetzt herausgefunden, dass Menschen auch schlechter erkennen, was sie vor Augen haben - wenn das Hirn müde ist.

Die Psychologen haben die Wahrnehmung von Testpersonen mit kurzfristigem Schlafmangel oder krankhafter Insomnie mit der von Gesunden verglichen. Alle Gruppen bekamen viele Fotos in Paaren vorgelegt, darauf Gesichter. Auf den beiden Bildern war mal das Gesicht derselben Person aus anderen Blickwinkeln zu sehen, mal unterschiedliche Personen aber mit ähnlichem Gesicht. Beim Wiedererkennen schnitten die Tester mit Schlafstörungen schlechter ab. Erwartbar, sagen die Psychologen. Beunruhigend fanden sie aber, dass sich die Schlafgestörten in ihren Entscheidungen auf Nachfrage viel sicherer waren als die ausgeschlafene Kontrollgruppe. Das halten die Forscher in bestimmten Berufen für gefährlich - zum Beispiel bei Sicherheitspersonal, das Reisepässe kontrolliert.

Die Studie ist im Fachjournal Royal Society Open Science erschienen.