Angriff oder Verteidigung?

Viele Giftschlangen beißen zu, wenn sie sich angegriffen fühlen. Ihr Gift haben sie im Lauf der Evolution aber wahrscheinlich nicht entwickelt, um sich zu verteidigen; sondern um anzugreifen.

In einer Studie im Fachmagazin Toxins steht: Wenn das Schlangengift zur Verteidigung gedacht wäre, müsste es sofort sehr schmerzhaft sein. Britische Wissenschaftler haben jetzt aber gezeigt, dass zumindest beim Menschen viele Gifte nicht besonders wehtun. Sie betäuben, aber sind meistens nicht schmerzhaft. Die Forscher schließen daraus, dass Schlangen in ihrer Entwicklung Gift entwickelt haben, um ihre Beute besser fangen zu können und nicht, um sich zu verteidigen.

Eine Kritik an der Studie: Aus evolutionärer Sicht mussten Schlangen sich nicht gegen Menschen verteidigen, sondern gegen andere Tiere. Inwiefern es deshalb sinnvoll ist, die Schmerzhaftigkeit am Menschen zu untersuchen, ist fraglich.