Ein Forschungsteam aus den USA gibt da jetzt aber Entwarnung. Es hat sich mistelbefallene Bäume in sieben städtischen Waldgebieten im Bundesstaat Oregon angesehen und schreibt im Fachjournal Northwest Science: Die Misteln scheinen den Bäumen nicht zu schaden. Der Großteil der knapp 230 untersuchten Bäume war in gutem Zustand. Außerdem befielen die Misteln fast nie ganz junge Bäume, die die Nährstoffe zum Wachsen brauchen. Am häufigsten fanden sie sich in Eichen, aber auch zum Beispiel in Birken, Pappeln und Weiden. Und sie wuchsen auch in nichtheimischen Baumarten. Das Forschungsteam meint, Misteln sind wahrscheinlich eher gut für die städtische Natur - vor allem weil ihre klebrigen Beeren im Herbst und Winter eine Futterquelle für viele Vogelarten sind.
Küssen unter dem Mistelzweig ist inzwischen auch bei uns eine beliebte Weihnachtstradition, aber vielleicht haben einige von euch dabei Bedenken: Denn immerhin wächst die kugelige Pflanze als Schmarotzer in Bäumen und entzieht ihnen Nährstoffe.
